Ein Mann mit Augenbinde irrt durch einen Raum voller Fragezeichen

Compa­ny hando­ver: more risk than opportunity?

Unter dem Titel „nach der Überga­be: ich bin dann mal weg“ haben die PwC AG und INTES Akade­mie für Famili­en­un­ter­neh­men eine Studie zu den Heraus­for­de­run­gen und Vorstel­lun­gen bei der Unter­neh­mens­über­ga­be erstellt.

Die Studie zeigt einer­seits, dass viele Überge­ber sich verant­wor­tungs­voll und recht­zei­tig um die Überga­be der Firma kümmern. Sie zeigt jedoch gleich­zei­tig, dass bei ebenso vielen Unter­neh­men Schwie­rig­kei­ten im Zuge der Unter­neh­mens­über­ga­be auftre­ten. Bei der Betrach­tung der einzel­nen Aspek­te zeigt sich überdies, dass diese Schwie­rig­kei­ten hausge­macht und damit vermeid­bar sind.

Jeder dritte Unter­neh­mer freut sich nicht auf die Unternehmensübergabe

53% der Unter­neh­mer freut sich auf den Ruhestand, weil er schon viele Ideen dazu hat. Dem stehen jedoch vor 20 Prozent gegen­über, die sich defini­tiv nicht freuen sowie 42 Prozent, die dazu noch unschlüs­sig sind. Was bedeu­tet dies für die Heran­ge­hens­wei­se an den Prozess der Unternehmensübergabe.

Die auf die Beglei­tung von Unter­neh­mens­nach­fol­gen spezia­li­sier­ten KERN Partner haben dazu eine klare Meinung: „Unter­neh­mer, die kein künfti­ges Thema haben für das sie wirklich brennen werden die Unternehmens­nachfolge verzö­gern und im Ruhestand nicht glücklich.“

Dies wird bei der Studie bei der Frage nach den Gründen für den Rückzug aus dem Unter­neh­men deutlich. Hier ist der Wunsch nach mehr Freizeit nur für 2 von 5 Unter­neh­mern relevant. Aus Sicht von Wolters fehlt dem Unter­neh­mer damit ein klares Ziel, dass durch die Überga­be erreicht werden will.

50 percent of entre­pre­neurs find it diffi­cult to part with their business

Von daher ist es kein Wunder, dass 37 Prozent der Unter­neh­mer sich nur schwer vom Unter­neh­men trennen. Gleich­zei­tig sind weite­re 40 Prozent unschlüs­sig, ob sie sich leicht oder schwer vom Unter­neh­men trennen können. Dies ist vor allem bei den Gründern der Unter­neh­men als auch bei älteren Unter­neh­mern der Fall.

Was folgt ist, dass bei den unter­such­ten Unter­neh­men 30 Prozent der Überge­ber älter als 70 Jahre alt waren, zu dem Zeitpunkt wo sie das Unter­neh­men haben.

Work must conti­nue, but for how long?

86 Prozent der Unter­neh­mer geben an zur Finan­zie­rung des Ruhestands nicht mehr arbei­ten zu müssen. Dennoch möchten 40 Prozent der Unter­neh­mer defini­tiv anschlie­ßend berufs­tä­tig bleiben. Hinzu kommen 37 Prozent, die sich noch nicht entschie­den haben. Dabei ist der Anteil derer, die weiter in der Firma tätig sein wollen umso höher je länger sie in der Firma gearbei­tet haben.

Leider planen 31 Prozent der weiter­ar­bei­ten Unter­neh­men keinen festen Ausstiegs­ter­min. Die Praxis zeigt, dass dies ein großes Konflikt­po­ten­zi­al in sich birgt. Daher empfiehlt sich ein fixer Termin, wobei dieser bei gemein­sa­mem Inter­es­se durch­aus optio­nal verlän­gert werden kann. Dies gibt beiden Seiten Klarheit und Sicherheit.

The fact that 85 per cent of the entre­pre­neurs prefer to conti­nue to offer their services in their own compa­ny is an obvious choice. But here, too, the role rever­sal can lead to a conflict that can only be avoided through joint agree­ments and rules, if neces­sa­ry with the help of a moderator.

Their own child­ren as successors?

75 % der Unter­neh­mer wünschen sich die eigenen Kinder als Nachfol­ger. Doch nur in 2 von 3 Fällen wird die Unter­neh­mens­über­ga­be in der eigenen Familie klappen. Die nachfol­gen­de Genera­ti­on hinter­fragt die Entschei­dung, das Famili­en­un­ter­neh­men zu überneh­men, zuneh­mend kritisch. Sie stellt der Perspek­ti­ve im Famili­en­un­ter­neh­men zu arbei­ten die Option des gesicher­ten Angestell­ten­seins gegen­über. Schon heute werden weniger als 50 Prozent der Unter­neh­men inner­halb der Familie übertra­gen – Tendenz steigend. Es wird also damit zuneh­mend die Aufga­be der Unter­neh­mer sein, recht­zei­tig  den geeig­ne­ten Nachfol­ger inner­halb des Unter­neh­mens oder aber von außer­halb zu finden und einzuarbeiten.

Conclu­si­on:

Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Famili­en­un­ter­neh­men verant­wor­tungs­voll die Aufga­be der Unternehmens­nachfolge angeht. Gleich­zei­tig treffen Überge­ber vor allem dann auf Schwie­rig­kei­ten, wenn sie eine sehr hohe emotio­na­le Verbun­den­heit (durch Gründung und langjäh­ri­ge Tätig­keit) zum Unter­neh­men haben und sich keine ausrei­chend klare Perspek­ti­ve und neue spannen­de und heraus­for­dern­de Ziele für die Zeit nach der Überga­be erarbei­tet haben. Dies zu erarbei­ten, ist eine der wirklich spannen­den und heraus­for­dern­den Tätig­kei­ten bei der Beglei­tung eines Unter­neh­mens in der Übergabe!

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