In diesem Beitrag beschreibt KERN-Partner Ingo Claus ein Praxisbeispiel zur Unternehmensnachfolge im Elektrohandwerk.
Eine Unternehmensnachfolge ist wie ein Eisberg im Atlantik: oben schaut ein kleines Stück aus dem Wasser. Der obere Teil ist sichtbar. Doch da darunter lauert mit großem Volumen das Unbekannte und Unsichtbare: die irrationale Seite der Unternehmensnachfolge.
Ein Beispiel verdeutlicht am besten die Problematik: Hans-Heinrich Hammer, Gründer und Inhaber der Hammer Meldetechnik GmbH in Bremen projektiert und installiert mit sieben Technikern und einem Projektleiter Alarmanlagen bei Privat- und Gewerbekunden. Mit Anfang 60 setzt er sich zunehmend mit dem Thema der eigenen Unternehmensnachfolge auseinander. Da passt es sehr gut, dass sein Sohn Christian nach abgeschlossenem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens bereits erste Erfahrungen in der Großindustrie gesammelt hat. Das Verhältnis zu seinem Sohn ist gut. Dennoch befürchtet Hammer, dass die Zusammenarbeit im Rahmen einer Nachfolgelösung zu Spannungen zwischen Vater und Sohn führen könnten. Der Sohn selber fragte sich, warum er den sicheren Arbeitsplatz und die berufliche Perspektive in einem Großunternehmen gegen einen Platz in einem kleinen Handwerksunternehmen eintauschen soll. Zu diesem Zeitpunkt ahnen sie nicht, wie wertvoll die Einbindung eines Moderators zur Unternehmensnachfolge sein würde.
Unsichtbares sichtbar machen
Bevor KERN in die operativen Prozesse einstieg, klärten wir mit Vater und Sohn die jeweiligen Erwartungshaltungen an den Prozess und an die jeweils am Prozess beteiligten Personen. Im Laufe der nächsten zwei Jahre werden diese Erwartungshaltungen immer wieder mit dem Ist-Zustand abgeglichen, korrigiert, ergänzt und thematisiert. Neben den Erwartungen gilt es auch, den jeweiligen Befürchtungen Ausdruck zu geben. Denn in den Befürchtungen verbergen sich Stolpersteine und Ängste, die zu Verzögerungen und im schlimmsten Fall sogar zum Abbruch führen können. Daher gilt es, diese zu kennen und ggf. zu lösen. (kostenpflichtig)
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